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allgemeine Informationen
bibliotheca@bibliotheca.hu

PERSONAL

Katalin Szalai Bibliotheksdirektor
szalai.katalin@bibliotheca.hu

Mária Marton-Horváth stellvertretende Direktorin


Julianna Nyári wirtschaftlicher Leiter
nyari.julianna@bibliotheca.hu

Judit Dobó Bibliothekarin
dobo.judit@bibliotheca.hu

Eszter Ócsai Bibliothekarin
ocsai.eszter@bibliotheca.hu

Ildikó Papp Lagerhalterin
papp.ildiko@bibliotheca.hu

Boglárka Németh
nemeth.boglarka@bibliotheca.hu

László Kőkúti Wart und IT
kokuti.laszlo@bibliotheca.hu

Gabriella Kántor Raumpflegerin

Interaktives Vorstellen des im Treppenhaus der Bibliothek befindlichen Deckenseccos.

DIE GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Unsere Bibliothek hat eine Vergangenheit von mehreren Jahrhunderten, ihre Geschichte ist eng mit der Geschichte des Kathedralkapitels und der Erzdiözese verbunden.


Die Kirche in Esztergom bedeutete schon im Mittelalter einen Institutionskomplex mit bestimmten Aufgaben. Ihre wichtigste Pflicht war die Ausübung liturgischer Riten. Die weltliche Macht übergab der Kirche auch die Bildung, die Leitung der Kathedralschule gehörte auch zu den Aufgaben des Kathedralkapitels. Am Ende des 14. Jahrhunderts gliederte János Budai (?-1427), Erzdiakon von Bars, das von ihm gegründete Collegium Christi - das eine selbstständige Bibliothek besaß - zwar als selbstständiges Institut, aber auf der Schule der Kathedrale basierend dem Kathedralkapitel an. Das Collegium leistete finanzielle Hilfe für das Auslandsstudium der Studenten.


Für die Ausführung der Tätigkeiten des Institutes waren die Bücher unentbehrlich. Über die Bücher des Mittelalters blieb keine Liste erhalten, aber die für die Messakten notwendigen liturgischen Werke standen laut des Protokolls des Kirchenbesuches im Jahre 1397 in entsprechender Anzahl zur Verfügung. Die Bücher der Kathedrale wurden am Nutzungsort aufbewahrt, also die liturgischen Bücher in der Sakristei. Die beim Gericht des Heiligen Stuhles benutzten kanonischen Textsammlungen erhielten ebenfalls hier ihren Platz.


Der Bücherbestand der Kirche von Esztergom wuchs vor allem durch Zueignung oder aus dem Erbe verstorbener Kapitelmitglieder. Die andere Weise des Anwachsens war die Kopiatur. Unter den im Scriptorium der Kathedrale kopierten Handschriften blieb ein Band erhalten (heute unter ÖNB Cod.1215 zu finden), nach dessen Eintragung ein Scriptor namens Temlinus seine Kopiatur 1394 beendete.



1543 wurde die Burg von Esztergom von den Türken erobert, deswegen zogen die Mitglieder des Kapitels mit einigen unentbehrlichen Kodizes und wenigen gedruckten Büchern nach Tyrnau.


Zwischen 1543 und 1820 hielten sich der Erzbischof und das Kapitel in Tyrnau bzw. in Pressburg auf. Mit dem Ausbau des kirchlichen Regierungsszentrums in Tyrnau fing der Erzbischof Miklós Oláh (1493-1568) an. Dem Inventar nach, das zur Zeit seines Todes am 21. Januar 1568 aufgenommenen wurde, befanden sich 44 Bücher in der Bibliothek der Kathedrale. Bei der Bereicherung der Bibliothek wurde der Nachlass nach der Synode in Tyrnau 1611 zum Gebrauch. Laut Beschluss der Synode wurde vom Erzbischof Ferenc Forgách (1560-1615) befohlen, dass „die Bücher nach dem Tod der kirchlich Benefizierten für die Bibliothek der Kathedrale behalten bleiben sollen; dementsprechend wurde in Tyrnau ein Haus als Druckerei gekauft, in dem die Bücher der verstorbenen Erzbischöfe und Kapitelmitglieder bis zu den heutigen Zeiten aufbewahrt werden.“ ." (Ferenc Ocsovszky: Die Bibliothek der Kirche von Esztergom. Religio, 1856. I. p. 3.)


Die Bibliothek begann sich während der Erzdiözese von György Lippay (1600-1666) und György Szelepcsényi (1595-1685) deutlich zu entwickeln. György Lippay – seine eigene Sammlung bereichernd – kaufte die 1681 Bände der Fugger-Bibliothek. Die mit super ex libris angemerkten Pergamentbände von Anton Fugger, besonders die deutsch – und italienischsprachigen Arbeiten stammen aus dem 16. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Szelepcsényi bereicherte den Bestand, der in den 1670-er Jahren schon nahezu 3000 Bände betrug, durch weitere Ankäufe. Zu dieser Zeit wurde der erste heute bekannte alphabetische und thematische Katalog angefertigt.


Im 18. Jahrhundert befand sich das Kapitel von Esztergom immer noch in Tyrnau, aber die Erzbischöfe hielten sich oft in Pressburg auf, wo Ferenc Barkóczy (1710-1765) eine eigenständige erzbischöfliche Bibliothek gründete. Diese Sammlung wurde vom Kardinal József Battyány (1727-1799) weiterentwickelt, der in Pressburg einen neuen erzbischöflichen Palast bauen ließ und hier seine Bibliothek, bzw. seine Handschriftensammlung unterbrachte. Zu seiner Zeit wurden die Inventarbücher und Zeiger der Sammlungen von Tyrnau und Pressburg angefertigt. Wie die großen Mäzenen des Zeitalters unterstützte er die wissenschaftlichen Forscher und stellte ihnen seine Sammlungen zur Verfügung. Er hatte auch die Absicht, die Bibliothek öffentlich zu erklären. Den großen Teil seiner Handschriftensammlung von herausragender Bedeutung bilden die Komitatsbeschreibungen des Geschichts- und Geographiewissenschaftlers Mátyás Bél (1684-1749).


Nach dem Austreiben der Türken ließ die Rückkehr des Kapitulars und der Erzdiözese nach Esztergom bis 1820 auf sich warten. Zu dieser Zeit begannen die umfangreichen Bauarbeiten, der Bau der Kathedrale, der Kapitularhäuser (Kanonoksor), des Primaspalastes und der Kathedralbibliothek, der Bibliotheca. Kardinal Sándor Rudnay (1760-1831) ordnete schon 1821 die Lieferung der Bibliothek von Pressburg nach Hause an und eine neue Kapitelbibliothek in Esztergom wurde ebenfalls gegründet.



1853 wurde aufgrund der Pläne von József Hild das heutige Gebäude der Bibliothek errichtet. Praktisch wurden hier die Bestände von drei Bibliotheken untergebracht; sie waren die 1820 gegründete Kapitelbibliothek, die 1821 von Pressburg nach Hause gelieferte Erzbischofsbibliothek und die 1853 nach Esztergom gelieferte Kapitelbibliothek von Tyrnau. Über den Bestand der vereinigten Bibliothek gibt es schon genaue Angaben. 1856 wurden 54.816 gedruckte Werke und 1391 Handschriften aufgezeichnet, 30 Jahre später standen 63.740 Dokumente in den Statistiken, samt den Handschriften und kleinen Druckwerken. Die Bestände der drei Bibliotheken wurden ab 1876 zusammen behandelt. Das weitere Anwachsen erfolgte meistens aus Erbschaften. Bis zur Gründung der selbstständigen erzbischöflichen Bibliothek (der Fürstprimas-Nachlässe bewahrenden heutigen Erzbischöflichen Simor-Bibliothek) von János Simor (1813-1891) gelangen die Bände der Bibliotheken der Erzbischöfe von Esztergom sowie die Büchersammlungen des Kapitulars in den Bestand der Kathedralbibliothek von Esztergom. Aus diesen erheben sich die Sammlung von 800 Bänden des Erzbischofs József Kopácsy (1775-1847), die aus dem Mittelalter stammende Handschriftsammlung des Kapitulars Nándor Knauz (1831-1898), die aus kulturgeschichtlicher Hinsicht eine sehr bedeutende, 1200 Bände beinhaltende Mischsammlung (Schriften für Unterrichtswesen, Namenregister, Prospekte) des Kapitulars István Majer (1813-1893), und die Schnittsammlung des Kapitulars Antal Leopold (1880-1971).


Die beruflichen Aufgaben der Bibliotheksleitung wurden im 19. Jahrhundert von bedeutenden kirchlichen Personen, vor allem von Gelehrten ausgeführt. Unter anderem Nándor Knauz, der zuerst vice bibliothecarius, später Bibliothekspräfekt war. Hier muss man auch den Namen János Feichtinger (1811-1889) erwähnen, der sich um die Vereinigung der Materialien der drei Bibliotheken bemühte und das einheitliche Fachsystem ausarbeitete. In den Modernen arbeitete einige Jahre lang der seither schon selig gesprochene Märtyrerbischof Zoltán Lajos Meszlényi (1892-1951) als Bibliothekspräfekt. Mit der Erschließung des Bestandes der Bibliothek im 20. Jahrhundert begann Zoltán Kovách (1930-1981). Die Forschungen von Kinga Körmendi bereicherten unser Wissen über die Geschichte des Bestandes mit neuen Kenntnissen.


Der Bestand der Bibliothek kann sowohl in inhaltlicher als auch in sprachlicher Hinsicht als universale Sammlung betrachtet werden, da es neben den theologischen und religiösen Büchern auch fast alle Zweige der weltlichen Wissenschaften hier vertreten sind, dem Interessenkreis der einzelnen Verleiher oder Erblasser entsprechend. Eine Vielfalt der Dokumenttypen kann im Bestand beobachtet werden: Tafeldrücke (Biblia pauperum), zahlreiche Kodizes, beinahe 300 Urdrucke, Antiquen, Schnitte, Karten, Handschriften, Fein- und Kleindrucke, Periodiken werden in der Bibliothek aufbewahrt. Ebenfalls ist unsere Sammlung von kirchlichen Namenregistern (Diözese von Esztergom, andere ungarische bzw. ausländische Diözesen und Ordenschematismen)bedeutend. Die Sondersammlung Collectanea beinhaltet hauptsächlich Fein- und Kleindrucke aus dem 18. und 19. Jahrhundert.


Auf das außerordentliche Reichtum der Sammlung weisen die RMK- und Hungarica-Bände, die Kodizen mit Sprachdenkmälern (Jordánszky-Kodex, Tyrnauer Kodex), die Balassa-Bibel (darin die Umstände des Todes von Bálint Balassi per Handschrift notiert), die Lövöldi-Corvina, das Bakócz-Graduale im Riesenfolio und zahlreiche kulturgeschichtliche Raritäten hin.


Die Verarbeitung des Bestandes erfolgt mit dem integrierten Bibliothekssystem ALEPH, mit dessen Hilfe sich unsere Leser über die schon verarbeiteten Bestandsteile informieren können. Auf der interaktiven Webseite unserer Bibliothek möchten wir unsere Leser und Forscher nicht nur mit nützlichen Informationen unterstützen, sondern mit den Mitteln unseres Zeitalters machen wir unsere digitalisierte Bände, die die Sammlung und das ungarische und universale katholische Kulturerbe repräsentieren, auch einem breiten Publikum zugänglich.



DAS GEBÄUDE 

Nach der Heimkehr der Erzdiözese brachte Erzbischof Rudnay im Jahre 1821 den mittelalterlichen und neueren Bücherbestand vorläufig in der Franziskanerkapelle des Heiligen Kreuzes unter. Die Sammlung sollte ursprünglich als ein Teil des auf den Burgberg geplanten Gebäudekomplexes funktionieren. Da es aus finanziellen und statischen Gründen scheiterte, erhielt die Sammlung ihren endgültigen Platz am südlichen Ende der Wasserstadt. Laut der zeitgenössischen Karte von János Mathes wurde die Bibliothek am Rande des Grundstückblockes an der mittelalterlichen Stadtmauer untergebracht, teilweise auf dem Gebiet eine aufgefüllten Grabens. Hier brachte Erzbischof József Batthyány (1776-1777) einen Spazierplatz zustande, 1829 wurde er von Rudnay auf Hausgrundstücke aufgeteilt. Das Eckgrundstück bekam der Drucker József Beimel, der hier keine Bauarbeiten durchgeführt hat, deswegen wurde das Grundstück vom Erzbischof József Kopácsy zurückgenommen, und er begann ein mehrstöckiges Gebäude für die Bibliothek zu bauen, aber sein Tod im Jahre 1847 unterbrach die Bauarbeiten. 1852 übergab Fürstprimas Scitovszky das Grundstück dem Hauptkapitel, um die Arbeit zu beenden und das Gebäude zu unterhalten, das 1853 nach den Plänen von József Hild, im Stil der frühen Eklektik errichtet wurde.


In seinem Zeitalter galt die innere Ausstattung des Gebäudes als alleinstehend. Der Architekt entwarf – sich von dem Gedanken der Saalbibliothek entfernt – ein aus funktionell abgesonderten Räumen bestehendes Bibliotheksgebäude. Hier wurden praktisch die Bestände von 3 Bibliotheken untergebracht; sie waren die 1820 gegründete Kapitelbibliothek, die 1821 von Pressburg nach Hause gelieferte erzbischöfliche Bibliothek und die im Jahre 1853 nach Esztergom gelieferte Kapitelbibliothek von Tyrnau. Die Fassade des Gebäudes ziert die Statue vom Heiligen Hieronymus. Die Bibliothek wurde während des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1944 stark beschädigt und seine Rekonstruktion erfolgte erst 1961. Sie steht unter Denkmalschutz.



KATALOGE

Onlinekatalog
Gemeinsamen Sortenkatalog der Kirche in Esztergom
Zettelkatalog
Katalog der Handschriften
Die die Bibliothek betreffende Fachliteratur

Zettelkatalog

gibt über die bis zum Anfang der 1960-er Jahre erworbenen Bücher Informationen. Er ermöglicht die Suche nach Autor, Titel, in manchen Fällen nach Worten. Digitalisate.


Zettelkatalog der István Majer Sammlung


Katalog der Handschriften (Digitalisate)

ein alphabetischer Zettelkatalog sowie die späteren gedruckten Kataloge:

Bél Mátyás kéziratos hagyatékának katalógusa / Szelestei N. László ; a Magyar Tudományos Akadémia Könyvtárának kiadása. - Budapest : MTA Könyvtára, 1984 [!1985]. - 299 p., XXXII t. ; 24 cm. ISBN 963 7301 65 8 (Katalog des Handschriftennachlasses von Mátyás Bél)

Esztergomi Főszékesegyházi Könyvtár Batthyány-gyűjteményének katalógusa / Beke Margit. - Budapest : Országos Széchényi Könyvtár, 1991. - 164 p. ; 24 cm. - (Magyarországi egyházi könyvtárak kéziratkatalógusai, 0138-99559 ; 9.) ISBN 963 200 320 9 (Katalog der Batthyány-Sammlung der Kathedralbibliothek von Esztergom)


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